Sex? Positiv! Eine Nacht auf Berlins heißester Party


Als der Mann mit dem nackten Oberkörper und der schweren Kette um den Hals auf sie zukommt, hat Sally sich gerade ein Bier bestellt. Es ist kurz vor halb elf. Im grobmaschigen Body, unter dem sie nichts trägt, und in derben Stiefeln steht sie an der Bar. Hinter ihr tanzen Menschen in Unterwäsche, Latex-Outfits und Leder-Harnessen zu Techno-Beats, an den Wänden sind Bilder von Fantasiefiguren mit Hörnern und riesigen erigierten Schwänzen zu sehen, psychedelisch anmutende Sex-Szenen leuchten in Neonfarben.
Der Mann, der direkt auf Sally zugekommen ist, ist etwa Mitte 40. „Du siehst gut aus“, sagt er ihr ins Ohr. „Danke“, antwortet Sally. Er sieht ihr einen Moment in die Augen – dann dreht er sich wieder um und geht. „Wie Männer einen hier ansehen, ansprechen, aber auch mit einem Nein umgehen, ist wirklich respektvoll. Das mag ich hier so“, sagt Sally. „Man fühlt sich da oft wie eine Königin. Das ist in den meisten normalen Clubs nicht so.“ Und das, obwohl man in diesem hier sogar Sex haben dürfte, ganz offen. Hatte Sally auch schon bei einem ihrer ersten Besuche. „Geplant hatte ich das nicht, es hat sich damals so ergeben“, sagt die 30-Jährige. „Hier drin muss gar nichts, aber alles kann.“
