Xabi Alonso: Stil-Ikone, Frauenschwarm, Fußballheld
Xabi Alonso: Stil-Ikone, Frauenschwarm, Fußballheld
Fr., 31.05.2024
Sport

Fußball-Held Xabi Alonso: 5 Dinge, die wir von Leverkusens Meistertrainer lernen können

Er hat als Spieler alles gewonnen, was es im Fußball zu gewinnen gibt, gilt bis heute als Stil-Ikone und Frauenschwarm – und sorgte mit Leverkusen für eine nie da gewesen Serie. Xabi Alonso ist nicht nur der neue Trainer-Star am Fußballhimmel, er überzeugt mit seinen Charaktereigenschaften auch neben dem Platz. Wie gelingt dem baskischen Fußballhelden bei allem Erfolg auch immer noch so verdammt lässig aufzutreten? 

1. Erfolgsgeheimnis von Xabi Alonso: Treue zahlt sich aus

Wirft man einen Blick auf Xabi Alonsons Karriere als Spieler, fällt auf, dass der heutige Erfolgstrainer in seiner aktiven Zeit die Beständigkeit schätzte. Fünf Jahre verbrachte er ab 1999 bei seinem Heimatverein Real Sociedad – lediglich ein halbes Jahr lang wurde er an den SD Eibar verliehen. Dort machte er allerdings nur acht Ligaspiele, ehe er zu Real Sociedad in San Sebastián zurückkehrte und dort bis 2004 blieb.

Von dort ging es für fünf Jahre zum FC Liverpool, ehe Alonso wiederum fünf Jahre bei Real Madrid spielte. Die letzten drei Jahre seiner Karriere verbrachte Xabi Alonso bekanntlich im München beim deutschen Rekordmeister.

Auch in seiner privaten Laufbahn hörte man bis heute wenig Aufregendes – für Profifußballer beinahe eine Seltenheit. Seit 2009 ist Alonso verheiratet, hat drei Kinder. Für Allüren sorgen die anderen, Schlagzeilen macht Alonso seit jeher nur mit gewonnen Spielen und Trophäen. Auch den Leverkusenern blieb der 42-Jährige, dem unzählige Top-Vereine Angebote machten, nach der Rekordsaison und dem ersten Double-Gewinn der Vereinsgeschichte treu.

Eine Charaktereigenschaft, die sich für Alonso bisher immer auszahlte. Er gewann die Champions League mit Liverpool und Real Madrid, wurde Meister in Spanien sowie in der Bundesliga und gewann auch auf Nationalmannschaftsebene alles, was es zu gewinnen gibt. 

2. Erfolgsgeheimnis von Xabi Alonso: Neugierig und aufgeschlossen bleiben

Dass es neben dem Platz noch andere Dinge gibt außer Fußball, bewies Alonso schon als aktiver Spieler. Der Baske gilt als kulturell sehr interessiert und hat den Ruf, alles in sich aufzusaugen wie ein Schwamm. Egal ob Musik, Filme oder Bücher – Alonso zeigt sich stets begeistert von kulturellen Dingen.

So schwärmte er auf Twitter über die Serie „True Detective“, zitierte Leonard Cohen oder sprach mit dem SZ-Magazin über seine Vorliebe für Indie-Bands und die Münchner Pinakothek. Schon als Fußballer unterschied er sich damit von seinen Kollegen, die in ihrer Freizeit gerne das Klischee vom Hip-Hop-hörenden Playstation-Zocker pflegen. Zudem spricht er vier Sprachen: Spanisch, Baskisch, Englisch und Deutsch.

3. Erfolgsgeheimnis von Xabi Alonso: Understatement statt grelle Looks

Gerade, weil Alonso nie mit flippigen Farben oder exzentrischen Haarfrisuren den Rasen betrat, macht er den Unterschied aus. Die Haare stets gleich gekämmt, dazu Rundkragenpullover, Chino und weiße Sneaker. Den Look, der heutzutage nicht als besonders originell gilt, hat Xabi Alonso aber irgendwie doch auf seine eigene Art und Weise perfektioniert. Bei Umfragen unter spanischen Frauen, welchen Fußballer sie am attraktivsten finden, belegte Alonso in seiner aktiven Zeit stets einen der vordersten Ränge.

Man könnte sagen, Alonsos äußere Erscheinung ist spektakulär unaufgeregt. Dieses Understatement zieht sich bis heute durch seine Vita. Als Spieler sorgte er für Ruhe im Mittelfeld, nur um dann unglaublich präzise Pässe zu spielen. Bis zum Karriereende 2017 sah man den Defensivstrategen stets mit klassischen schwarzen Fußballschuhen. Bunte Treter sollten lieber die anderen tragen. Der Jubel nach Siegen: eher gelassen. Mehr als eine geballte Faust gab es während der vergangen Bundesliga-Saison eher selten am Leverkusener Spielfeldrand zu sehen.  

4. Erfolgsgeheimnis von Xabi Alonso: Umgib dich mit den besten und lerne von ihnen

Auf seinem Weg zum Erfolg hat Alonso nie eine Abkürzung genommen. Alonsos Vater, der einst selbst als Profi für den FC Barcelona spielte, gilt als erstes großes Vorbild für den heutigen Meistertrainer. Auch sonst bezieht sich Alonso oft auf ehemalige Weggefährten und Trainer. Und davon hat Alonso jede Menge bekannte Persönlichkeiten in seiner Laufbahn kennengelernt: Rafael Benítez trainierte ihn in Liverpool, José Mourinho und Carlo Ancelotti bei Real Madrid. Zum FC Bayern wechselte er unter anderem wegen Pep Guardiola, den Alonso als Genie bezeichnet.

Sieht man sich den Fußballstil an, den Leverkusen unter Alonso spielt, so ist stets eine klare Handschrift zu erkennen. Und das, obwohl der Spanier bisher auf eine relativ junge Trainerkarriere zurückblicken kann. Erste Schritte an der Seitenlinie machte er im Jugendbereich von Real Madrid, dann als Trainer der Reservemannschaft seines Heimatvereins Real Sociedad. Den Job bei Bayer 04 Leverkusen war seine erste Station als Trainer eines Profivereins. 

5. Erfolgsgeheimnis von Xabi: Immer hungrig bleiben

Alonso gilt als siegeshungrig und ein Blick auf seinen Trophäenschrank bestätigt diese Vermutung. Sein erster großer Triumph – der Sieg der Champions Leauge 2005 – gilt als eines der spannendsten und besten Fußballspiele aller Zeiten. Bei der legendären Aufholjagd des FC Liverpool, der gegen den Finalrivalen AC Mailand zur Halbzeit mit 0:3 zurücklag, erzielte Alonso den 3:3 Ausgleich und ermöglichte so den Sieg im Elfmeterschießen.

Auch mit der spanischen Nationalmannschaft schaffte Alonso bis dahin nie da Gewesenes: Drei große Turniere in Folge gewannen die Spanier. Auf den EM-Titel von 2008 folgte die gewonnene WM 2010 sowie der erneute EM-Titel bei der Europameisterschaft 2012. Eine Serie, die sonst noch keinem Nationalteam gelungen war.

Zwar reichte es in der Saison mit Leverkusen nicht zum Triple-Gewinn, bis zum verlorenen Europa-League Finale stellte die Mannschaft von Alonso aber eine nie dagewesene Serie an ungeschlagenen Partien auf. Und wer weiß, was Alonso und seine Mannschaft in der nächsten Saison vor haben – dann spielt Leverkusen mit Xabi Alonso erstmals in der Königsklasse.
 

Titelbild: IMAGO / MIS