Di., 28.02.2017
Interviews

20 Fragen an Hugh Jackman

Hugh Jackman hat es wieder getan – und kehrt jetzt mit dem Action-Thriller „Logan“ als unser Lieblings-Mutant Wolverine auf die Kinoleinwand zurück. Es soll das letzte Mal für ihn sein. Endgültig?

1. Playboy: Mr Jackman, wollten Sie nicht schon vor Jahren Ihren Job als Wolverine an den Nagel hängen?
Jackman: Ich habe nie verheimlicht, dass es jedes Mal ein ultraharter Kraftakt war, Wolverine zu spielen, und es ist mir mit den Jahren immer schwerer gefallen. Die Prellungen, die ich mir bei den Stunts geholt habe, kann ich gar nicht mehr zählen. Und natürlich musste ich zur Vorbereitung auf den Film auch wieder ein rigoroses Fitness-Programm absolvieren.

2. Playboy: Inklusive Diät?
Jackman: (Lacht) Ja, auch das war wieder eine Qual. Gedünstete Hühnchenbrust kann ich nicht mehr sehen.

3. Playboy: Wie viel Schweiß und Tränen stecken mit 48 Jahren in einem Sixpack wie Ihrem?
Jackman: Was das angeht, habe ich anscheinend gute Gene.

4. Playboy: Sind die beim Darsteller genauso wichtig wie beim Superhelden?
Jackman: (Lacht) Ich hoffe, dass ich darüber hinaus auch ein bisschen schauspielern kann.

5. Playboy: Warum haben Sie sich die Tortur noch mal angetan?

Jackman: Weil mir Logan – oder Wolverine – mit den Jahren ans Herz gewachsen ist. Und zwar nicht nur weil ich der Rolle einen Karriereschub verdanke. Ich konnte die Figur immer weiterentwickeln. Das ist für jeden Schauspieler ein Geschenk.

6. Playboy: Jetzt spielen Sie den „alten Logan“. So kaputt hat man Sie noch nie im Kino gesehen, oder?
Jackman: Das ist richtig. Die Vorlage für den Film ist Mark Millers achtteilige Comic-Reihe „Old Man Logan“. Sie gehört in die Tradition der „X-Men“- Filme, geht aber auch deutlich darüber hinaus.

7. Playboy: Stimmt es, dass „Logan“ viel brutaler und aggressiver ist als die „X-Men“-Filme?
Jackman: Lassen Sie sich überraschen.

8. Playboy: Bekommen Sie im Film ein junges Wolverine-Mädchen an die Seite gestellt?
Jackman: Kann gut sein. Aber auch dazu sage ich nichts. Ich will den Fans doch nicht den Spaß verderben!

9. Playboy: Ist es wirklich das allerletzte Mal, dass wir Sie in der Wolverine-Rolle sehen?
Jackman: Ja. Definitiv. Nach 17 Jahren ist die Zeit dafür gekommen. Und was gibt es Schöneres als einen Solo-Abgang in einem Logan-Film?

10. Playboy: Aber was kommt danach?
Jackman: Dieses Jahr kommt der Film „The Greatest Showman“, in dem ich den legendären Zirkusdirektor P. T. Barnum darstelle. Auch ein Projekt, das mir sehr am Herzen liegt. Der Film ist ein echtes Fest für die Sinne.

11. Playboy: Und eine Rückkehr ins Musical-Fach – sind die Action-Rollen für Sie damit passé?
Jackman: Nicht unbedingt. Es kommt darauf an. Ich suche mir Rollen jedenfalls nicht danach aus, wie viele Action-Szenen ich habe.

12. Playboy: Sondern?
Jackman: Mich muss das Drehbuch packen. Mir muss die Figur, die ich spiele, unter die Haut gehen.

13. Playboy: Haben Sie schon mal eine Rolle hingeschmissen?
Jackman: Fast. Die Rolle des Jean Valjean in der Verfilmung von „Les Misérables“. Dass ich durchgehalten

habe, lag an meiner Frau. Sie hat mir jeden Tag gut zugeredet. Die Rolle war zum Schreien schwierig. Es ist nämlich eine Sache, einen Sänger darzustellen – das habe ich in Musicals schon öfter getan. Was anderes ist es, wenn du einen ganzen Film hindurch singst und die Stücke sehr anspruchsvoll sind. Da muss man auch mental total fit sein.

14. Playboy: Wie halten Sie sich denn mental fit?
Jackman: Ich habe vor fünf Jahren die Transzendentale Meditation erlernt und meditiere seither täglich. Ich kann so plötzlich wieder klar denken und fühle mich losgelöst von meinem oft chaotischen Leben.

15. Playboy: Und was motiviert Sie weiterzumachen?
Jackman: Mein Spaß an der Arbeit.

16. Playboy: Worin besteht der für Sie?
Jackman: Ich war immer erfüllt davon, spielen zu können. Ob auf wackligen Musical-Bühnen vor 100 Leuten oder auch nur in besseren Statistenrollen im Fernsehen – egal. Daran hat sich nichts geändert.

17. Playboy: Sie wären auch ohne Millionengagen noch Schauspieler?
Jackman: Aber sicher. Ich habe ja als junger Schauspieler kaum Geld verdient und bin trotzdem dabeigeblieben.

18. Playboy: Und wie gehen Sie heute als Hollywood-Star mit Erfolgsdruck um?
Jackman: Spielerisch.

19. Playboy: Spielerisch?
Jackman: Ja, ich vermisse bei anderen oft das Spielerische, das Nicht-auf-Erfolgausgerichtet-Sein. Man muss doch nicht nur Höchstleistungen bringen. Auch wenn man nicht immer zu den Besten gehört, ist man doch noch lange kein Versager.

20. Playboy: Wird man da nicht schnell abgeschrieben?
Jackman: Überhaupt nicht. Was bringt es denn, wenn man sich von Jugend an nur Genies wie Steve Jobs oder irgendwelche Supermodels zum Vorbild nimmt? Das verzerrt bloß die Lebensperspektive. Es kommt letztlich darauf an, etwas zu tun, was einem Freude macht.

Titelbild: 360°