„Die Welt wäre verloren ohne Frauen“


Frau Becker, unser gemeinsamer Trip nach Ibiza ist für uns eine der schönsten Erinnerungen, die wir an die Insel haben. Wie war das Shooting für Sie?
Ich glaube, man sieht es mir nicht an, aber ich war ganz schön nervös (lacht). Aber es war toll, das Team war fantastisch, und wir hatten so viel Spaß. Ihr habt mich ja schon öfter gefragt, und ich habe mir immer gesagt, dass ich das niemals mache (lacht). Doch dieses Mal war es anders. Ich dachte: Yes, the time is right. Und ich bin stolz darauf, dass ich es gemacht habe.
Wieso war jetzt die perfekte Zeit dafür?
Ich bin jetzt 49, in den Fünfzigern hätte ich es nicht mehr machen wollen. Das Timing hat einfach gestimmt, ich dachte mir, fuck it, ich sehe gut aus, ich habe meine ganzen Vierziger hart gearbeitet und viel gekämpft und wollte sie einfach mit einem „Bang“ abschließen. Ab jetzt will ich nur noch genießen – und der Playboy ist der perfekte Kick-off für alles, was jetzt kommt.
Sie haben sich als Accessoire bei unserem Shooting eine Krone gewünscht. Weshalb?
Aus ganz verschiedenen Gründen. Der offensichtlichste ist wohl, dass ich dieses Jahr Dschungelkönigin geworden bin.
Ihre Teilnahme an der 18. Staffel des Dschungelcamps kam für viele überraschend, für einige aber auch nicht.
Noch so eine Sache, von der ich gesagt habe, ich mache sie niemals (lacht). Aber never say never, dieses Jahr hatte ich keine andere Wahl.
Wieso?
Ich bin nicht in die Show gegangen, weil ich gewinnen wollte. Ich habe im Dschungel die Chance gesehen, meinen Namen zu retten, der in den Schmutz gezogen worden war. Ich wurde öffentlich als Gold-Digger beschimpft, und jedes Mal, wenn ich in den letzten Jahren etwas auf Social Media gepostet hatte, wurde ich als etwas bezeichnet, das ich nicht bin. Ich wollte Deutschland zeigen, dass ich mehr und ganz anders bin. Und es war hart, der Dschungel war hart. Aber ich bin mir die ganze Zeit über treu geblieben.

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Früher gehörte ihr das Herz von Tennis-Legende Boris Becker, mit ihrem Sieg beim diesjährigen RTL-Dschungelcamp gewann sie die Herzen von Millionen TV-Zuschauern. Warum man gar nicht anders kann, als Lilly Becker zu verfallen? Zeigt – und verrät – uns die 49-Jährige hier einmal mehr.
Sie waren schnell der Publikumsliebling, das Finale gewannen Sie mit Abstand. Haben Sie damit gerechnet?
Überhaupt nicht! Man weiß im Dschungel nicht, wie man bei den Zuschauern ankommt. Aber als ich gewonnen hatte, habe ich mich geliebt und gesehen gefühlt. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass ich nicht nur eine Krone bekommen, sondern auch meine eigene, unsichtbare Krone gerichtet hatte. Die Krone ist also eine Erinnerung an das Dschungelcamp. Gleichzeitig soll sie aber auch eine Metapher sein.
Wofür?
Für die Stärke, die in uns Frauen steckt. Ich hatte die Krone beim Shooting stellvertretend für alle Frauen dabei, die manchmal vergessen, dass sie Königinnen sind. Ich möchte alle Frauen daran erinnern, dass sie eine unsichtbare Krone haben und sie mit Stolz und Selbstbewusstsein tragen sollen. Dass sie auch dann eine Königin sind, wenn es ihnen gerade keiner sagt. Und wenn sie die innere Krone mal verlieren, sollten sie sie einfach wieder aufsetzen.
Zugleich zeigen Sie sich nackt – was bedeutet das für Sie?
Sich so zu zeigen, wie man ist, mit all seinen Emotionen, mit all seinen Gefühlen. Ich war beim Shooting wahnsinnig nervös, und gleichzeitig habe ich mich sicher und stark gefühlt. Ich zeige mich also verletzlich, aber auch selbstbewusst und sexy.
“Ab jetzt will ich nur noch genießen
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Welche Reaktionen erwarten Sie auf die Bilder?
Gemischte. Offene Menschen werden sie feiern, andere werden Gemeines dazu sagen, und sicherlich werden einige etwas kommentieren wie: „Was ist mit ihrem Sohn?“ Aber sollen sie, mich trifft niemand mehr mit unkonstruktiver Kritik.
Ihr Sohn Amadeus ist 15. Haben Sie ihm vom Shooting erzählt?
Natürlich habe ich ihm vor der Veröffentlichung davon erzählt. Aber auch er weiß, dass Nacktheit etwas total Normales ist. Der weibliche Körper schafft Leben, er ernährt Leben. Ohne ihn wären wir alle nicht hier.
Was bedeutet Frausein für Sie?
Thank God, I’m a woman! Eine Frau zu sein ist hart, aber ich glaube, die Welt wäre verloren ohne Frauen. Wir sind stark, wir sind intelligent, wir sind ehrlich, wir halten alles zusammen. Natürlich weiß ich nicht, wie es ist, ein Mann zu sein, aber ich will es auch gar nicht wissen. Was ich will: meinen Sohn zu einem Mann erziehen, wegen dem eine Frau nicht in Therapie gehen muss. Ich will einen Mann aus ihm machen, zu dem Frauen nach Hause kommen wollen, und nicht einen, vor dem sie wegrennen müssen.
Amadeus’ Vater ist Boris Becker, mit dem sie neun Jahre verheiratet waren. Sie waren 28, als Sie sich in Miami kennenlernten, mit ihm sind Sie den Schritt in die Öffentlichkeit gegangen. Wussten Sie, was auf Sie zukommt?
Nein, ich war einfach ein normales Mädchen, und wir haben uns für die Menschen geliebt, die wir waren. Ich wusste, dass er berühmt ist, aber ich hatte keine Ahnung, wie berühmt er in Deutschland war.
Was wird er zu den Bildern sagen?
Das weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass sein Buch am selben Tag erscheint wie diese Ausgabe. Ihr könnt ihm gerne sagen, dass ich ihn supporte und mir ein Exemplar seines Buches kaufe – und wenn er will, schicke ich ihm gerne einen signierten Playboy.
Sie sind gerade von London nach Düsseldorf gezogen. Was hat Sie nach Deutschland gebracht?
Es ist kein Geheimnis, dass mir das Leben in London zu teuer geworden ist. Vor allem aber habe ich an Amadeus gedacht. Er ist dreiviertel deutsch, und ich möchte, dass er sieht, wo er herkommt. Ich will ihm die Kultur zeigen, ich will, dass er Abi macht. Und er will die deutsche Sprache lernen und ist total neugierig. Genau wie ich. Ich freue mich darauf anzukommen.
Sie haben eine turbulente Zeit hinter sich, die Sie sogar vor Gericht geführt hat. Ein Vertrauter forderte eine Summe im sechsstelligen Bereich zurück, die er Ihnen geliehen und nicht geschenkt haben wollte.
Das hat mich kalt erwischt, ich war damals nicht so stark, wie ich es heute bin. 2022, als ich verklagt wurde, war ich komplett geschockt. Und dann noch von einem Menschen, der mir nahestand und dem ich voll vertraut hatte – das war zu viel. Er wird seine gerechte Strafe bekommen, da bin ich mir sicher. Ich bin froh, dass dieses Kapitel jetzt abgehakt ist und dass ich allen zeigen konnte, dass mich nichts brechen kann.
Was hat Sie stark gemacht?
Lebenserfahrung, glaube ich. In meinen Zwanzigern war ich fucking crazy, da habe ich es richtig krachen lassen (lacht). In den Dreißigern wird man etwas weiser, aber man ist immer noch am Lernen, man darf noch Fehler machen und naiv sein. Die Vierziger waren dann meine Lehrjahre. Ich habe Boris verlassen, ich habe mich um mein Kind alleine gekümmert, ich wurde oft beschuldigt, habe alle Naivität verloren. Aber ich bin stolz, dabei immer meine Energie behalten zu haben.
“Ich freue mich darauf anzukommen
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Haben Sie heute andere Ansprüche an die Liebe als früher?
Natürlich. Ich finde es toll, wenn man zusammen Spaß hat, aber man muss nicht mehr komplett durchdrehen. Und ich möchte kein Drama mehr, das kann man haben, wenn man jung ist. Ich möchte konstruktive Diskussionen führen und Lösungen finden, anstatt zu streiten. Und all das startet mit Respekt und mit Freundschaft.
Wenn Sie sich für Ihre Fünfziger eines wünschen dürften – was wäre das?
Noch mehr zu mir zu finden. Ich interessiere mich sehr für Lebensphilosophien, dafür, wie man sich um seinen eigenen Körper und Geist kümmert, anstatt anderen etwas beweisen zu wollen. Und ich glaube, das wird mit dem Alter noch intensiver. Ich freue mich riesig auf die 50. Ich glaube, ich werde eine riesige Party schmeißen und es alle wissen lassen.
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