Zum Nationaltag des Absinth: 3 Fakten über die grüne Fee
So., 05.03.2023
Genuss

Zum Nationaltag des Absinths: 3 Fakten über die grüne Fee

Vincent van Gogh soll sich im Absinthrausch das Ohr abgeschnitten haben, 1915 wurde Absinth erst in Frankreich verboten, kurze Zeit später auch im Rest Europas. Und obwohl er heute wieder in den Bars zu finden ist, haftet dem Drink noch immer ein berühmt-berüchtigtes Image an. Zum Nationaltag des Absinths in den USA am 5. März präsentieren wir drei Fakten über die grüne Fee.

1. Fakt über Absinth: Daher kommt der Name „grüne Fee“

Absinth kennt man seit 1798, als ein gewisser Daniel-Henri Dubied das Rezept des Schweizer Arztes Pierre Ordinaire für dessen medizinische „Elixier d'Absinth“ kaufte und den Kräuterlikör kommerziell herstellte. Schon bald war der grüne Tropfen ein Modegetränk beim französischen Bürgertum: Man verdünnte es mit Wasser, was dem Absinth eine geheimnisvolle milchig-grüne Erscheinung gab und ihm den Name „grüne Fee“ verlieh. Schon bald breitete sich diese das Mode-Getränk über alle Gesellschaftsschichten aus.

Absinth besteht im wesentlichen aus Auszügen von Artemisia absinthum, auch bekannt als Wermut. Zucker, Wasser, Alkohol und ein wenig Anis dazu – fertig ist die grüne Fee.

2. Fakt über Absinth: Darum wurde er verboten

Dass das Getränk dermaßen gut in der Bevölkerung ankam, hat zwei Gründe. Zum einen hatte es einen völlig ungewöhnlichen Geschmack und zum anderen gehörte folgendes Ritual unbedingt zum Genuss: die Opalisierung, bei der auf einem Löffel  Zuckerstücke und das Öl Anethol im Wermut gelöst wurde – etwa so, wie wir es heute von der Feuerzangenbowle kennen. Das sollte eine euphorisierende Wirkung erzeugen.

Zum Ende des Jahrhunderts war die Absinth-Begeisterung dermaßen groß und das Getränk so oft getrunken, dass sich auch negative Begeiterscheinungen bemerkbar machten: Aggressivität, Wahnvorstellungen und Blindheit. Verantwortlich dafür machte man ein Nervengift im Wermut, das Thujon.

3. Fakt über Absinth: Darum ist er wieder erlaubt

Heute weiß man: Sicherlich ist Thujon schädlich – die Ausfallerscheinungen kamen aber eher vom minderwertigem Alkohol. Die Opfer des Absinths waren nämlich fast immer Angehörige der unteren Gesellschaftsschicht und schwere Trinker, deren Nervensystem ohnehin nicht mehr optimal intakt war.

In der Konsequenz sind seit 1998 sind die Produktionsbestimmungen gelockert, als letztes Land erlaubte die Schweiz Absinth 200t. Seither gibt es in Deutschland, Frankreich, Tschechien und der Schweiz wieder Absinth-Produzenten – und auch in die Bars ist die „grüne Fee“ wieder zurückgekehrt.

Doch so richtig zünden will die Begeisterung nicht mehr. Das hat sicherlich mit den heutigen Geschmacksgewohnheiten zu tun. Oder mit dem geringeren Reiz: Was nicht verboten ist, ist nur halb so interessant...

Titelbild: Shutterstock