Darum ist die Masturbation Gap 2023 so alarmierend
Darum ist die Masturbation Gap 2023 so alarmierend
Sa., 29.07.2023
Sex & Lust

Laut Sex-Studie: Die „Masturbation Gap“ vergrößert sich wieder

Der wirtschaftliche Abschwung macht sich auch in deutschen Betten bemerkbar – vor allem in denen der Frauen: Laut den Ergebnissen einer neuen Studie masturbieren Frauen in Folge der Krisen weniger oft als in den Vorjahren. Und: deutlich seltener als Männer. Warum die wachsende „Masturbation Gap“ alarmierend ist – und wie sie sich weltweit verhält. 

Der „Gender Pay Gap“ beschreibt die Lohnlücke, die bei gleicher Arbeit zwischen Frauen und Männer herrscht. Der „Orgasm Gap“ meint die Differenz der Anzahl der Orgasmen, die die Geschlechter beim Sex haben. Und mit dem „Masturbation Gap“ soll deutlich werden, dass eine Kluft existiert, was die Masturbations-Gewohnheiten der Geschlechter angeht. Sie gibt einen Hinweis darauf, wie gegenwärtig das gesellschaftlichen Tabu rund um weibliche Selbstbefriedigung noch immer ist. 

Experten der Sexual Wellness Brand „Womanizer“ fanden jetzt in einer globalen Umfrage heraus, dass diese Kluft 2023 erschreckend groß ist – und im Vergleich zu 2022 sogar gewachsen ist. 

Sex-Studie zur Masturbation Gap: So oft masturbieren Frauen und Männer 2023

So gaben männliche Teilnehmer der Umfrage an, im bisherigen Jahr häufiger zu masturbieren als im Vorjahr, während weibliche angaben, gleich oft wie 2022 zu masturbieren. Im Durchschnitt masturbierten Frauen also 70 Mal im Jahr, während Männer sich mit 166 Mal mehr als doppelt so oft selbst befriedigten – was eine Masturbation Gap von 57,7 Prozent ergibt. 2022 lag sie bei 44 Prozent. 

Die Experten sehen in dieser Entwicklung einen starken Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Lage. „Studien zeigen auf, dass Frauen deutlich stärker von der Inflation betroffen sind, während ihr Einkommen statistisch unter dem von Männern liegt“, sagt Womanizer-Sexologin Elisabeth Neumann. „Diese doppelte Belastung, finanzielle Sorgen sowie damit verbundene Zukunftsängste können einen erheblichen Einfluss auf das Masturbationsverhalten haben. Eine unsichere wirtschaftliche Situation führt zu Angst und Stress, welche wiederum einen negativen Effekt auf die Libido und das sexuelle Verlangen haben. Wenn Menschen existenzielle Sorgen haben, neigen sie natürlich dazu, Selbstfürsorge, einschließlich sexueller Selbstliebe, nicht zu stark zu priorisieren, oder ihnen fehlen schlicht die mentalen und zeitlichen Kapazitäten dafür.“

Sex-Studie zur Masturbation Gap: So wird der „Equal Masturbation Day“ berechnet

Zusätzlich zur Masturbations Gap berechnet die Brand auch jährlich den „Equal Masturbation Day“: Sein Datum ist dabei nicht immer dasselbe, sondern berechnet sich aus der entsprechenden Masturbation Gap.

Die Lücke – in diesem Jahr in der Höhe von von 57,7 Prozent – wird hierfür mit den 365 Tagen des Jahrs verrechnet. 57,7 Prozent von 365 ergeben 210,6, aufgerundet zählen die Womanizer-Experten also 211 Tage des Jahres nach vorn, um den Equal Masturbation Day festzulegen. Der 211. Tag im Jahr 2023 ist der 30. Juli – also fällt der Equal Masturbation Day in Deutschland in diesem Jahr auf den kommenden Sonntag. Frauen würden somit erst Ende Juli mit dem Masturbieren anfangen, während Männer schon seit Januar Hand anlegen.


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Der Tag macht den Vergleich über die Jahre noch einmal sichtbarer: Je später er im Jahr liegt, desto größer ist die Masturbation Gap. Fiel er 2020 noch auf den 9. September, kletterte er 2021 nach vorn auf den 14. August und 2022 sogar auf den 10. Juni. Dass der Equal Masturbation Day 2023 Ende Juli stattfindet, macht deutlich, wie sehr sich die Masturbations-Kluft zwischen den Geschlechtern vergrößert hat. 

Sex-Studie zur Masturbation Gap: Der internationale Vergleich

Im internationalen Vergleich liegt die Masturbations Gap der Deutschen übrigens im Mittelfeld. Am häufigsten masturbieren Amerikanerinnen mit 90 Mal pro Jahr, am wenigsten die Französinnen mit 66 Mal pro Jahr. Bei den Herren führen ebenfalls Männer aus den USA die Masturbations-Rangliste an: Sie masturbieren durchschnittlich 144,75 Mal pro Jahr.

In den USA fällt der Equal Masturbation Day damit auf den 19. Juli, in Frankreich auf den 20. August. „Wir behalten die Masturbation Gap weiterhin genau im Blick und hoffen darauf, dass diese Unterschiede im Laufe der Zeit immer kleiner werden. Denn die positiven Effekte von Masturbation auf die körperliche und mentale Gesundheit gelten für alle Menschen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität“, sagt Womanizer-Experin Elisabeth Neumann. 

Übrigens: Die kleinste Masturbation Gap hat Hongkong: Hier war der Aktionstag bereits am 21. Mai – so früh wie in keinem anderen erhobenen Land. 

Titelbild: Shutterstock