Mo., 17.01.2022
Sport

10 Dinge, die Sie über Muhammad Ali noch nicht wussten

Jahrzehnte nach seinem Karriereende gilt Muhammad Ali noch immer als bester Boxer aller Zeiten. Am 17. Januar vor 80 Jahren wurde die Sportlegende als Cassius Clay in Louisville, Kentucky geboren. Aus diesem Anlass präsentieren wir zehn überraschende und eher unbekannte Fakten, die sie über „The Greatest“ noch nicht wussten.

1. Fakt über Muhammad Ali: Alles begann mit einem gestohlenen Fahrrad

Als dem damals 12-jährige Cassius Clay sein geliebtes Fahrrad gestohlen wurde, ging dieser zur Polizei. Wie es das Schicksal wollte, war der Polizist Joe Martin, bei dem Clay seine Anzeige machte, auch Boxtrainer. Martin nahm den jungen Cassius Clay mit zum Training und schon sechs Wochen später gewann das junge aufstrebende Talent seinen ersten Kampf.

2. Fakt über Muhammad Ali: Neue Religion, neuer Name

Nachdem Cassius Clay 1964 erstmals Schwergewichtsweltmeister wurde, gab er auch bekannt, der Organisation Nation of Islam beigetreten zu sein und von nun an nicht mehr unter seinem Geburtsnamen Cassius Clay auftreten zu wollen. Diesen bezeichnete er als seinen „Sklavennamen“. Doch es dauerte noch einige Wochen, bis er unter dem heute bekannten Namen Muhammad Ali auftrat. Bis ihm der Führer der Nation of Islam im März 1964 den „heiligen“ Namen Muhammad Ali verlieht, nannte sich der Boxweltmeister „Cassius X“.

3. Fakt über Muhammad Ali: Ali und das deutsche Fruchtsaftgetränk

Heute ist „Capri-Sonne“ von deutschen Schulhöfen kaum wegzudenken. Den Erfolgszug verdankt der der süße Saft auch Muhammad Ali. Zwar wurde „Capri-Sonne“ bereits 1969 auf den Markt gebracht, wurde es vor allem bekannt, nachdem Muhammad Ali zehn Jahre später als Testimonial gewonnen werden konnte. Ab 1979 warb der Boxer mit Slogans wie „Ich bin der Größte. Die ganze Welt weiß das. Aber wenn ich mit dem Boxen aufhöre, ist Capri-Sonne das Größte.“

4. Fakt über Muhammad Ali: Gewinnbringende Boxhandschuhe

Dass Ali mit seinen Boxhandschuhen viel Geld verdiente, ist gemeinhin bekannt. Ein Paar hat ihn aber besonders reich werden lassen: Die Boxhandschuhe, mit denen Ali erstmals Sonny Liston besiegte, versteigerte er fast 50 Jahre nach dem Kampf. Ein lukratives Geschäft! Für den siegreichen Fight erhielt er 1964 630.000 Dollar, die Handschuhe wechselten für 836.000 Dollar den Besitzer. 

5. Fakt über Muhammad Ali: Ali der Dichter

Der Boxer galt auch abseits des Ringes als meinungsstarker Superstar, manche bezeichneten ihn gar als „Großmaul“. Nicht nur in Interviews schuf Ali Zitate für die Ewigkeit, er schreib und veröffentliche auch Gedichte. Einige davon präsentierte Ali im Playboy-Interview von 1975.

Schon 1963 veröffentlichte Columbia Records ein Album mit dem Titel „I Am The Greatest“, auf dem der Boxer seine selbstgeschriebenen Gedichte vortrug.

6. Fakt über Muhammad Ali: Die Legende um seine Goldmedaille

Bei den Olympischen Spielen 1960 gewann Ali, damals noch unter dem Namen Cassius Clay, die Goldmedaille. Um jene hat sich über die Jahre eine eigene Legende entwickelt, zu der Ali Zeit seines Lebens beitrug. In seinem Buch „The Greatest: My own Story“ behauptete er, die Medaille aus Frust über den anhaltenden Rassismus in den Ohio geworfen zu haben. Erst 1996 klärte Ali diese Aussage im Gespräch mit seinem Biograf Davis Miller als reine Legende auf: „Ich habe meine Medaille nie von irgendeiner Brücke geworfen. Ich habe sie einfach verloren, das ist alles.“

7. Fakt über Muhammad Ali: Ali der Ire

Die Vorfahren Alis kamen in den 1860er Jahren von Irland in die USA. Genauer gesagt war es Alis Urgroßvater Abe Grady, der in die Vereinigten Staaten immigrierte und dort eine freie Sklavin heiratete. Eine der Enkelinnen des Paares war Odessa Lee Grady Clay, die Mutter von Cassius Clay. 2009 besuchte er die Gemeinde, aus der seine Vorfahren stammten. 

8. Fakt über Muhammad Ali: Rudi vs. Ali

Einer der größten Entertainer des deutschen Fernsehens traf 1976 auf „den Größten“: Der niederländische Moderator Rudi Carrell war großer Fan Alis und versuchte diesen in seiner Sendung unterzubringen. Als Muhammad Ali sich im Vorfeld des WM-Kampfes gegen Richard Dunn in München aufhielt, sagte Ali zu. Bei einem Showkampf, bei dem Rudi Carrell als Ringrichter fungierte, durften ausgewählte Kandidaten gegen den Boxstar antreten. Die humorvolle, etwa 20-minütige Aufzeichnung wurde in Carrells Show „Am laufenden Band“ ausgestrahlt.

9. Fakt über Muhammad Ali: The Greatest vs. Superman

In einer Spezialausgabe der Superman-Comics von 1978 kam es zum fiktiven Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Superman an Bord eines Raumschiffes, in dem Ali den Superhelden zu Boden bringt. Außerdem deckt Ali schnell Supermans Geheimidentität auf und erkennt, dass Clark Kent in Wahrheit Superman ist. 

Credit: DC Comics

10. Fakt über Muhammad Ali: Der Ali-Clan

Muhammad Ali war dreimal verheiratet. Seine erste Frau, das Model Sonji Roi, heiratete er bereits 41 Tage nachdem er diese kennenlernte. Nach zwei Jahren wurde die Ehe geschieden, nachdem Vertreter der Organisation Nation of Islam Druck auf Ali ausübten und den Lebensstil seiner Frau als „zu westlichen“ kritisierten. 1967 heiratete er ein zweites Mal, aus der Ehe mit Belinda Boyd gingen vier Kinder hervor. Ab 1975 lebte das Paar getrennt, schließlich ging Ali 1977 eine dritte Ehe mit Veronica Porché ein. Die beiden bekamen zwei Töchter, von denen die ältere, Laila Ali, ebenfalls eine erfolgreiche Karriere im Boxsport bestritt. Neben seinen sechs ehelichen Kindern hatte Ali ein Adoptivkind sowie zwei uneheliche Kinder. 

Titelbild: IMAGO / United Archives International