Mi., 13.09.2017
Musik

DJ John Munich: "Für mich hat sich ein Traum erfülllt!"

Genau 47 Song-Titel hat DJ John Munich auf seine neue Compilation gepackt, eine Reise durch Genres und Musikstile. Mit uns hat er darüber gesprochen, wie er den Playboy musikalisch zum Klingen bringen wollte, welche Stars auf der Platte vertreten sind und in welchem Club der Soundtrack laufen könnte. John Jürgens - so heißt der DJ bürgerlich - ist der Sohn von Udo Jürgens.

Playboy: Herr Jürgens, welche Idee steht hinter der Compilation?

John Jürgens: Ich wollte den Playboy musikalisch zum Klingen bringen. Mir war klar, dass ich dafür viele verschiedene Genres brauche. Ein cooler Mix eben aus Funk, Soul, Black, Jazz und Disco Grooves, dazu ein bisschen African Beats.

 

Welches Playboy-Bild sollen die Songs vermitteln?

Ein Playboy ist für mich ein Gentleman, immer. Egal, wie er sein Leben führt, ob er spielt oder feiert: Er begegnet Frauen mit vollem Respekt. Ein Playboy ist kein schlimmer Finger, der Affären als Trophäen sammelt. Ich würde ihn eher mit James Bond vergleichen: Er liebt die Frau wirklich, zumindest für den Moment. Kein Typ zum Heiraten. Aber er sucht seine Traumfrau und irgendwann wird er sie finden.

Credit: Luis Steinkellner

Die Compilation umfasst drei CDs mit jeweils eigener Stimmung.

Genau, die erste Platte heißt „Warmin’ Up“. Das ist der Zeitpunkt, wenn Sie in den Club reingehen und der DJ gemütlich groovt. Von Nummer zu Nummer wird es intensiver. Wer am Ende der Platte nicht tanzt, bei dem stimmt was nicht. (lacht) Auf der zweiten CD „Gettin’ Down“ geht‘s zur Sache: Vocal bis Deep House. Sie feiern und schwitzen jetzt auf der Tanzfläche. Die dritte CD „Comin’ Home“ legen Sie ein, wenn Sie eine tolle Frau zu sich nach Hause mitgenommen haben. Die Nummern sollen die Erotik verstärken. Der perfekte Soundtrack hat im Schlafzimmer schon immer geholfen. (lacht)

Credit: Playboy Deutschland
Credit: Paola Kudacki
Credit: Imago
Credit: Imago

Wie sind Sie bei der Auswahl vorgegangen?

Ich orientiere mich weniger an großen Namen. Klar, die sind auch dabei: Aretha Franklin, Marvin Gaye, Mousse T. oder Alicia Keys. Viel wichtiger ist aber das Feeling, der Vibe der Titel. Ich bin den ganzen Tag von Musik umgeben, zuhause und unterwegs: auf dem Handy, im Club, in der Hotellobby, sogar in der Shoppingmall. Wenn mir ein Song gefällt, dann kommt er auf meine Playlist.

Von Michael Jackson ist „This Place Hotel“ auf der Platte.

Von dem Song war ich total geplättet, einfach genial. Bevor ich an der Compilation gearbeitet habe, kannte ich den Titel überhaupt nicht, er wird normalerweise nicht in Clubs gespielt. So eine Rarität auf der CD zu haben, ist natürlich fantastisch. Michael Jackson habe ich selbst noch Anfang der 90er im Münchner Olympiastadion live erlebt. Das war unvorstellbar: diese Musik, diese Power, wie die Menschen mitgegangen sind.

Credit: Imago

Wo könnte Ihre Auswahl laufen?

In einem Club, in dem viele Generationen vertreten sind. Dort, wo nicht nur Musik aus dem Radio gespielt wird und die Leute sagen: Geil, die Nummer lief doch früher immer, kannst du dich noch erinnern?

Musik soll verbinden?

Absolut, sie sollte eine Message haben und kein dumpfer Schlagersong sein. Das war auch meinem Vater immer sehr wichtig.

Was bedeutet Ihnen die Compilation selbst?

Ich habe 1997 mit dem Auflegen angefangen, in einem kleinen Laden in der Münchner Leopoldstraße. 150 Mark für sieben Stunden. Jetzt kommt, 20 Jahre später, diese megacoole Compilation heraus, 100 Prozent DJ-John-Munich-DNA. Mit dem Riesenpartner Playboy: Für mich hat sich ein Traum erfülllt.

Und es ist ja nur der Auftakt...

Richtig, wir arbeiten an einer zweiten Compilation. Die Musik ist unerschöpflich und ich habe noch unendlich viele Tracks in der Schublade.

 

John Jürgens, Sohn des 2014 verstorbenen Sängers Udo Jürgens, arbeitet seit 20 Jahren als DJ und Eventmanager und hat mit „Munich`s Finest“ eine wöchentliche eigene Sendung beim Münchner Hörfunksender Radio Gong. Sechs Jahre lang war er als DJ in der sport1-Kultsendung „Doppelpass“ zu hören. Für den PLAYBOY arbeitet er als Musik-Kolumnist.

Titelbild: Michael Tinnefeld