Zum Pride Month: 6 queere Filme, die auf jede Watchlist gehören


1. queerer Film, der auf jede Pride-Month-Watchlist gehört: „Moonlight“ (2016)
Barry Jenkins’ Moonlight sorgte für viel Aufmerksamkeit – zunächst bei der Oscar-Verleihung 2017, als der Preis für den besten Film fälschlicherweise zunächst an „La La Land“ (2016) ging und schließlich zu Recht an Moonlight überreicht wurde. Doch auch darüber hinaus erregte der Film Aufsehen: Als erster queerer Film mit einem schwarzen Hauptcharakter, der den Oscar für den besten Film gewann, durchbrach Moonlight Konventionen des LGBTQ+-Kinos und machte sichtbar, wie mehrfach marginalisierte Menschen (Schwarz, schwul, Arbeiterklasse) leben und lieben.
In drei Kapiteln erzählt der Film das Aufwachsen eines jungen schwarzen Mannes in einem schwierigen sozialen Umfeld in Miami. Dabei beleuchtet Moonlight nicht nur Armut und Drogen, sondern vor allem das Ringen um Identität, Zugehörigkeit und Selbstakzeptanz.
2. queerer Film, der auf jede Pride-Month-Watchlist gehört: „Milk“ (2008)
Die Biografien von wichtigen queeren Persönlichkeiten müssen oftmals erst auf der großen Leinwand stattfinden, um von einem größeren Publikum wahrgenommen zu werden. Das Leben von Harvey Milk zum Beispiel – dem ersten offen schwulen Politiker der USA. Noch bis in die späten 1970er Jahre galten homosexuelle Handlungen in nahezu allen US-Bundesstaaten als strafbar. Polizeirazzien in Schwulenbars waren an der Tagesordnung, Gäste wurden verhaftet und polizeilich erfasst.
Selbst im privaten Raum konnte ein bekannt gewordenes Coming-out gravierende Konsequenzen haben – etwa die Kündigung der Wohnung. In dieser repressiven Atmosphäre entschloss sich der ehemalige Hippie Harvey Milk – im Film von Sean Penn verkörpert – zum politischen Engagement. „Ich musste mich entscheiden – aktiv werden oder für immer schweigen“, sagte er später. 1977 wurde er in den Stadtrat von San Francisco gewählt und bis zu seiner Ermordung im November 1978 setzte er sich für die Rechte von Schwulen und Lesben ein.
3. queerer Film, der auf jede Pride-Month-Watchlist gehört: „The Danish Girl“ (2015)
In „The Danish Girl“ spielt Eddie Redmayne die Künstlerin Lili Elbe – eine der ersten bekannten Trans-Personen, die sich 1930 einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog. Der Film erzählt von Selbstfindung und von der intensiven Liebesgeschichte mit ihrer Frau Gerda. Obwohl die Entscheidung, eine Trans-Frau mit einem Cis-Mann zu besetzen, kontrovers diskutiert wurde, schafft der Film Empathie, thematisiert Identität jenseits binärer Geschlechter und zeigt: Trans-Sein ist kein neues Phänomen, sondern Teil der Geschichte.
4. queerer Film, der auf jede Pride-Month-Watchlist gehört: „Call Me by Your Name“ (2017)
Norditalien, 1983. Der 17-jährige Elio verbringt die Ferien mit seinen Eltern in einer alten Villa, liest Bücher, hört Musik – und lernt den älteren amerikanischen Studenten Oliver kennen. In einem endlosen italienischen Sommer entwickelt sich Elios anfängliches Misstrauen gegenüber Oliver zu einer intensiven Liebe, die beide Parteien nur zögerlich zugeben wollen. Luca Guadagninos Verfilmung des gleichnamigen Romans zeigt queere Liebe ohne großes Drama oder moralischen Zeigefinger – sondern als etwas Natürliches, Echtes – und ist damit ein wichtiger Beitrag zur Enttabuisierung queerer Beziehungen im Mainstream-Kino.
5. queerer Film, der auf jede Pride-Month-Watchlist gehört: „Portrait of a Lady on Fire“ (2019)
Im Zentrum des Liebesdramas von Céline Sciamma steht die Künstlerin Marianne, die beauftragt wird, heimlich das Hochzeitsbild der Adligen Héloïse anzufertigen – einer jungen Frau, die sich ihrer arrangierten Ehe widersetzt. Marianne begleitet Héloïse auf ihren täglichen Spaziergängen und versucht, ihr Wesen aus der Erinnerung heraus auf die Leinwand zu bringen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine emotionale und körperliche Verbindung. Warum der Film zum Pride Month passt? Er bricht mit dem „male gaze“ – also der Sicht eines heterosexuellen Mannes mit der Frau als Objekt männlicher Begierde – und erzählt weibliche queere Liebe aus einer weiblichen, queeren Perspektive.
6. queerer Film, der auf jede Pride-Month-Watchlist gehört: „Queer“ (2024)
Luca Guadagninos „Queer“ basiert auf dem gleichnamigen, autobiografischen Roman von William S. Burroughs und erzählt die Geschichte von William Lee (Daniel Craig), einem amerikanischen Expat, der in den 1950er-Jahren in Mexiko-City lebt. Lee ist ein schwuler Außenseiter, getrieben von seiner Drogensucht und der Sehnsucht nach einer echten Verbindung mit einem Mann. Als er den jungen Eugene Allerton (Drew Starkey) trifft, entwickelt sich eine obsessive Beziehung, die von Macht, Begehren und Abhängigkeit geprägt ist. Der Film taucht tief in die Psyche seines Protagonisten ein, begleitet ihn dabei unter anderem bei einem Ayahuasca-Trip, und zeigt, wie queere Identität und Einsamkeit miteinander verwoben sein können.