Genuss statt Gesundheitswahn: Wir essen jetzt den Juicy Los-Angeles-Club-Burger von Spitzenkoch Christian Henze

Purer Genuss: Das Rezept für Christian Henzes „Juicy Los-Angeles-Club-Burger“
Credit: Hubertus Schüler
Purer Genuss: Das Rezept für Christian Henzes „Juicy Los-Angeles-Club-Burger“
Credit: Hubertus Schüler

Spitzenkoch Christian Henze hält nicht viel von Verboten beim Essen – und verschreibt uns statt Gesundheitswahn den puren Genuss. Auf dem Rezept steht also dieses hier: Für einen Juicy Los-Angeles-Club-Burger.

Von: Philipp Nowotny
28.10.24
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Gutes Essen, sagt Spitzenkoch Christian Henze, sei für ihn pure Lebensfreude. „Etwas Gutes zu essen ist wie Sex. Aber gutes Essen muss auf keinen Fall kompliziert sein. Das kann ein gutes Brot sein mit guter Butter und einer Scheibe gutem Bergkäse drauf. Reinbeißen und dazu einen Schluck frisch gezapftes Bier trinken, das ist genauso Genuss wie ein Sterne-Menü.“ 

Christian Henze lernte bei den besten Köchen der Welt, kochte privat für Gunter Sachs, führte sein eigenes Sterne-Restaurant und heute eine Kochschule im Allgäu. Als Ernährungsexperte hält er nicht viel von Selbstoptimierung, Intervallfasten oder Ernährungsweisen wie Keto- oder Low-Carb-Diäten. „Überall gibt es Verbote und Richtlinien“, sagt er. „Mach das nicht, mach das so, denk an vegan und vegetarisch, in der Früh keine Milch trinken, abends nach 18 Uhr keine Kohlehydrate. Dann ist auch noch Krieg, und der Wirtschaft geht es nicht gut. Fuck you! Ich finde, so kann es nicht weitergehen. Deshalb sage ich: Freunde, jetzt einfach mal gut essen, gönnt euch was.“

Der Genuss-Koch: Spitzenkoch Christian Henze plädiert für's Genießen
Credit: Justyna Schwertner

Automatisch dick würde man von genussvollem Essen ohnehin nicht werden, sagt der Spitzenkoch. Abgesehen von Alkohol und Zucker, sagt er, „gibt keine ungesunden Lebensmittel, nur eine ungesunde Dosierung. Wenn ich zum Beispiel einen Kaiserschmarrn mache, dann einen richtig ordentlichen. Das esse ich ja nicht jeden Tag, sondern einmal im Monat, und dann soll das einfach schmecken. Weg mit allen erhobenen Zeigefingern dieser Welt! Stellt eure Birne ein und benutzt euren gesunden Menschenverstand! Schon meine Oma hat gesagt, ernährt euch abwechslungsreich. Saisonal und regional, das ist wichtig, aber hört nicht auf die Tipps von selbst ernannten Experten.“ 

Stattdessen hören wir lieber Christian Henze zu, wenn er erklärt, wie man seinen unglaublichen „Juicy Los-Angeles-Club-Burger“ kredenzt. Und machen ihn anschließend nach – hier kommt das Rezept

Gönnen statt Verbote: Nicht Kalorien zählen, sondern unkompliziert kochen und einfach genießen, das ist die Philosophie von Christian Henzes Buch „Feierabend-Blitzrezepte“ (Becker Joest Volk Verlag, 28 Euro)
Credit: PR

Rezept: Juicy Los-Angeles-Club-Burger von Christian Henze

 

 

Purer Genuss: Das Rezept für Christian Henzes „Juicy Los-Angeles-Club-Burger“
Credit: Hubertus Schüler

Zutaten für 2 Personen:

  • 1 große rote Spitzpaprika
  • 2 EL Mayonnaise (80 % Fett)
  • 2 EL Trüffelöl
  • 1 EL heller Balsamico-Essig
    + Salz
  • 2 große Brioche-Burger-Buns
  • 1 EL weiche Kräuterbutter
  • 1 kleine reife Avocado
  • ½ Romana-Salatherz
  • 1 Rib-Eye-Steak (300 g)
  • + schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 EL Maiskeim- oder Sonnenblumenöl
  • 50 G Frühstücksbacon in Scheiben
  • 1 EL Cashewkerne
  • 1 EL flüssiger Honig
  • 70 G Cheddar in Scheiben

Zubereitung:

1. Den Backofen auf höchste Grillstufe vorheizen.

2. Für die Red-Pepper-Mayo die Spitzpaprika waschen, halbieren, entkernen, mit der Haut­seite nach oben auf ein Backblech legen, unter dem vorgeheizten Backofengrill stark rösten, bis sich die Haut schwarz färbt. Herausnehmen, ein nasses Küchentuch darüberlegen und etwas abkühlen lassen. Die Haut abziehen, die Paprikafilets grob in Stücke schneiden und mit Mayonnaise, Trüffelöl, Balsamico-Essig und etwas Salz verrühren.

3. Den Backofen auf 90 Grad Ober-/ Unterhitze regeln.

4. Die Buns aufschneiden und alle Schnittflächen mit Kräuterbutter bestreichen. Avocado halbieren, entsteinen, das Fruchtfleisch herauslösen und in fingerdicke Spalten schneiden. Romana-Salat grob in Stücke schneiden, waschen und trocken schleudern.

5. Das Steak beidseitig mit Salz und Pfeffer würzen. Öl in einer Pfanne stark erhitzen und das Fleisch von beiden Seiten je 

2 Minuten stark anbraten. Herausnehmen, auf ein Backblech geben und im Ofen 10 Minuten weitergaren.

6. Inzwischen den Bacon in derselben heißen Pfanne beidseitig knusprig braten. Cashewkerne grob hacken, zugeben, mit Honig beträufeln und karamellisieren, dabei gut durchschwenken. Aus der Pfanne nehmen und mit Pfeffer würzen.

7. Avocadospalten in der heißen Pfanne beidseitig kurz anbraten und herausnehmen. Die Buns mit den Schnittflächen nach unten in die Pfanne legen und kurz rösten.

8. Das Steak aus dem Ofen nehmen und diesen wieder auf Grillstufe stellen. Das Fleisch schräg in daumendicke Scheiben schneiden, in zwei Portionen teilen, die Scheiben eng aneinander zurück auf das Blech legen, mit Cheddar belegen und unter dem Backofengrill gratinieren, bis der Käse schmilzt.

9. Währenddessen die unteren Bun-Hälften mit etwas Red-Pepper-Mayo bestreichen und mit Romana-Salat und Avocados belegen. Dann gratiniertes Fleisch, Honig-Bacon und restliche Red-Pepper-Mayo darübergeben und die oberen Bun-Hälften auflegen. Mit Holzstäbchen fixieren und sofort servieren.

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