Selbstversuch am Mischpult: Was machen DJs eigentlich?

Ein schwarzes DJ-Mischpult mit bunten Knöpfen und Reglern liegt auf einem braunen Holztisch, daneben liegen angeschlossen die schwarzen Kopfhörer
Was macht ein DJ eigentlich? Unser Autor fand es in einem Selbstversuch mit dem DDJ-FLX2 von AlphaTheta heraus
Credit: PR
Ein schwarzes DJ-Mischpult mit bunten Knöpfen und Reglern liegt auf einem braunen Holztisch, daneben liegen angeschlossen die schwarzen Kopfhörer
Was macht ein DJ eigentlich? Unser Autor fand es in einem Selbstversuch mit dem DDJ-FLX2 von AlphaTheta heraus
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Unser Autor wollte schon immer wissen, was DJs hinter dem Mischpult wirklich tun. Beim Testen eines DJ-Controllers hat er es selbst ausprobiert – und fand raus dass DJing mehr ist als nur Musik-Playlists abzuspielen

David Holzner
Von: David Holzner
17.12.25
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Ich gehe gern mal zum Tanzen in den Club. Was den Musikstil betrifft, bin ich dabei so vielseitig wie ein Dodekaeder: Indie, Rock, Techno, House. Geht alles. Ich mag die tanzenden Menschen, das flackernde Lichtermeer an der Clubdecke und den Sound, den die Anlage in den Raum pumpt. Am wenigsten interessierte mich die Person hinter dem Mischpult, die für die Musikauswahl verantwortlich ist. Wenn ich mich dennoch einmal bis ganz nach vorn ans Mischpult kämpfte, tauchte unweigerlich dieselbe Frage auf: Was macht ein DJ dort eigentlich? Feuert er einfach nur eine vorgefertigte Playlist ab? Oder steckt mehr dahinter? Die Möglichkeit, dass rauszufinden ergab sich, als ich vom DJ-Equipment Hersteller AlphaTheta eine Einladung bekam, einen DJ-Controller zu testen. Ich sagte gleich zu.

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Selbstversuch als DJ: Der Alphatheta DDJ-FLX2 als ideales Modell

Alphatheta schickt mir den DDJ-FLX2 zu – einen Controller, der sich ideal für den Einstieg eignet. Denn direkt mit Profi-Equipment zu beginnen, wäre wenig sinnvoll: Zu viele Funktionen, zu viel Komplexität. Man wäre schnell überfordert. 

Der DDJ-FLX2 ist ein 2-Kanal-Controller. Er ermöglicht es, zwei Audioquellen gleichzeitig abzuspielen, zu mixen und nahtlos ineinander zu überblenden. Besonders komfortabel ist dabei seine Flexibilität: Der Controller lässt sich nicht nur mit einem Laptop verbinden, sondern auch mit Smartphone oder Tablet. Zusammen mit seinem geringen Gewicht macht ihn das zu einem idealen Begleiter – auch für spontane DJ-Sessions unterwegs.

Der DDJ-FLX2 von AlphaTheta lässt sich bequem mit dem Smartphone verbinden – Musik kann direkt von gängigen Streaminganbietern eingespielt werden
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Selbstversuch als DJ: Die passende Software

Doch der Reihe nach: Ein DJ-Controller allein reicht nicht aus, es braucht auch die passende Software. Martin Schiffer, Business Development Executive bei AlphaTheta, empfiehlt mir dafür rekordbox – ein Programm, das sich besonders gut für Einsteiger eignet. In rekordbox lässt sich die eigene Musikbibliothek unkompliziert importieren. Das funktioniert ganz klassisch über MP4-Dateien, aber ebenso über alle gängigen Streamingdienste wie Spotify, Apple Music, SoundCloud, Beatport, Beatsource oder TIDAL.

Bevor ich mich an meine ersten Mix-Versuche wage, mache ich also das, was ich seit Jahren ganz ohne DJ-Ambitionen tue: Ich erstelle Playlists. Für Anfänger eignen sich dafür vor allem House- und Techno-Tracks, erklärt Schiffer. Diese Genres folgen meist einer klaren, einheitlichen Struktur.

Die Songs bauen sich langsam auf, Bass und Percussion setzen in festen Abständen ein – in der Regel alle acht Takte. Wer sich das von Anfang an angewöhnt, lernt das DJing deutlich schneller. Beim Hören die Takte mitzuzählen hilft dabei, ein Gefühl für den Aufbau der Musik zu entwickeln. So wird schnell klar, wann der richtige Moment ist, einen neuen Track einzublenden: nämlich immer am Ende dieser acht Takte.

Selbstversuch als DJ: Vom ersten Mix zum Drop

Dann geht es los: Das Grundprinzip des DJing ist simpel. Man startet einen Song auf Spur 1, der über die angeschlossenen Lautsprecher zu hören ist. Währenddessen spielt man auf Spur 2 den nächsten Track. Je nachdem, wie der Regler eingestellt ist, hört man diesen entweder gleichzeitig mit Song 1 oder nur über die Kopfhörer. So können DJs ihren nächsten Song bereits vorbereiten, zur richtigen Stelle springen und ihn einsatzbereit machen, bevor das Publikum ihn überhaupt hört.

Vielleicht ist es Ihnen schon einmal aufgefallen, dass DJs ihre Kopfhörer oft nur über ein Ohr legen. Auf diese Weise hören sie beide Songs gleichzeitig und können den Einstieg exakt timen. Zusätzlich bieten Programme wie rekordbox visuelle Hilfen: Die Anzeige der Soundwellen macht die Songstruktur sichtbar und erleichtert das präzise Setzen von Einsätzen.

Selbstversuch am Mischpult: Übung macht den DJ

Wie funktioniert das also genau? Um einen neuen Song einzublenden, beginnt man damit, die tiefen Frequenzen zu reduzieren. Nur ein paar Percussion-Elemente begleiten den Track, sie bahnen sich langsam an und verankern sich fast unbewusst im Gehör der Zuhörer. Vielleicht kennen sie den Song bereits, ohne ihn konkret benennen zu können. Währenddessen heißt es abwarten.

Der Vorteil: Die meisten House-Tracks folgen einem ähnlichen Aufbau und eignen sich daher besonders gut für Anfänger. Mit der Zeit erkennt man an der visuellen Darstellung der Soundwellen einen entscheidenden Moment: den Drop. Das ist der Moment, wenn die Menschen im Club die Hände in die Höhe werfen und gemeinsam laut „Whooo“ rufen. Für DJ-Einsteiger ist das auch der Moment, um den nächsten Song mit all seinen Elementen einzuführen.

Man wartet also auf den Drop, reduziert den ersten Song und bringt beim zweiten Song den Bass wieder hinein. Beide Hände an den Reglern und eine schwungvolle Bewegung. Kennt man von den DJs auf der Bühne. Schafft man das einmal flüssig und ohne Stocken, ist man sofort hooked.

Selbstversuch am Mischpult: Respekt für DJs

Richtig gut im DJing zu werden, ist dann allerdings eine andere Herausforderung. Was es dafür braucht? Martin Schiffer, Business Development Executive bei AlphaTheta, bringt es auf den Punkt: „Handwerk und Technik sind natürlich erforderlich. Das Wichtigste beim DJing bleibt allerdings der eigene Musikgeschmack. Die richtige Songauswahl ist entscheidend.“ Der DDJ-FLX2 von Alphatheta bietet auf jeden Fall die besten Vorraussetzungen für einen Start in eine Stuben-DJ-Karriere (Oder auch mehr).

Ein gewisses Rhythmusgefühl sollte ebenfalls vorhanden sein. Wer Schwierigkeiten hat, auf Konzerten im Takt zu klatschen, wird auch am Mischpult schnell an seine Grenzen stoßen. Wer von den Profis lernen möchte, findet auf YouTube unzählige Tutorials zu nahezu jeder Musiksoftware. Oder man stellt sich beim nächsten Clubbesuch einfach in die erste Reihe und schaut den DJs direkt auf die Finger. Sobald man versteht, was da passiert, fällt einem das eigene Mixen – selbst im heimischen Wohnzimmer – deutlich leichter.

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