Dating-Trend Cuffing Season: Warum selbst Bindungsphobiker im Winter Nähe suchen
Dating-Trend Cuffing Season: Was ist das überhaupt?
Abgeleitet wird der Begriff Cuffing Season aus dem englischen „to cuff somebody“ und heißt übersetzt so viel wie „Handschellen-Saison“. Gemeint ist damit das Beziehungs-Phänomen, das sich bei vielen Singles zeigt, sobald der Herbst beginnt: Für die dunklen Jahreszeiten wächst ihr Bedürfnis, jemanden an sich zu binden, mit dem man zwischen Kaminfeuer, gutem Essen und einem Glas Rotwein weniger allein ist. Die Partner-Notsuche endet im Frühling und hält, wie der Name sagt, oft nur eine Saison lang. Natürlich kann aus dem gemeinsamen Überwintern manchmal auch eine langfristige Beziehung werden – meist geht es hier aber einfach um eine Zeit, in der man sich weniger allein fühlt.
Dating-Trend Cuffing Season: Die Ursachen für das Beziehungs-Phänomen
In den sozialen Netzwerken gilt die Cuffing Season als relativ neuer Dating-Trend – tatsächlich ist das Beziehungs-Phänomen tief in unserer Evolution verankert. Laut Forschenden suchten schon unsere Vorfahren in den kalten Monaten nach einer Wärmequelle. Zwar ging es dabei mehr um das Überleben als um Romantik, da Nähe mit Schutz gleichkam und im Zweifel einen sichereren Winter garantierte. Aber auch die Testosteronwerte steigen im Winter – und mit ihnen der Flirttrieb.
Gleichzeitig zeigen Ergebnisse einer Studie der Universität Wroclaw, dass Männer Frauen im Winter als attraktiver wahrnehmen als im Sommer, wo der männliche Blick oft direkter und vergleichender ist. Im Winter dagegen, wenn Jacken, Schals und Mützen das meiste verdecken, richtet sich der Fokus stärker auf Gesicht, Ausstrahlung und Persönlichkeit.
Und dann wäre da noch das Thema Stimmung: Weniger Sonne geht bei vielen mit weniger gute Laune einher. Während manche also in eine Art Winterdepression verfallen, auch „Seasonal Affective Disorder“ genannt, will der Körper kompensieren. Und was hilft besser gegen Winterblues als ein bisschen Kuscheln?
Dating-Trend Cuffing Season: So zeigt er sich auf den Dating-Apps
Der Dating-Trend schlägt sich natürlich auch bei den Dating-Apps nieder: Die Hochsaison beginnt zeitgleich mit der Cuffing Season. Laut Tinder ändern im Oktober rund 46 Prozent der Nutzer ihre „Relationship Goals“, also ihr Ziel des Datens, um zu zeigen, dass sie auf der Suche nach etwas Echtem sind. Gleichzeitig wird die App nicht nur häufiger geöffnet, sondern auch bewusster genutzt.
Während im Sommer noch alles nach spontanen Flirts und Festival-Vibes aussieht, geht es im Winter um Deep Talks, Humor und Verlässlichkeit. In der Cuffing Season dauern Tinder-Chats im Schnitt 18 Prozent länger als im Frühjahr – es wird mehr geschrieben, Vertrauen entsteht schneller und die Treffen werden häufiger Realität. Schließlich will man das perfekte Match finden, bevor die Weihnachtsmärkte schließen.
Wer sich im Dating-Trend wiedererkennt und Lust auf ein Date hat, sollte sein Profil auf Wintermodus stellen und authentische Fotos hochladen. Die wirken besser als gestellte Posen, ein ehrliches Lächeln reicht oft aus. Auch in der Bio darf es ruhig konkreter werden: Ein Vorschlag wie „Glühwein und Weihnachtsmarkt?“ kommt immer besser an als ein nichtssagendes „Mal sehen, was passiert.“
Dating-Trend Cuffing Season: Ehrlichkeit beim Dating
Vergessen Sie aber bitte nicht die oberste Prämisse des Datings, bevor Sie sich Hals über Kopf in die Cuffing Season stürzen. Unterziehen Sie Ihre Absichten einem kurzen Realitätscheck: Worum geht es Ihnen? Darum, jemanden an den Weihnachtsfeiertagen, um sich zu haben? Sehnen Sie sich jetzt akut oder ganz generell nach einer Partnerin oder einem Partner? Sehen Sie das Potenzial, dass ein Date die Chance hätte, den Winter zu überdauern?
Beides ist völlig legitim. Entscheidend ist, die eigenen Absichten zu kennen und offen zu kommunizieren, sollte es sich nur um etwas Gesellschaft während der dunklen Monate handeln. Ehrlichkeit und Kommunikation steht beim Dating immer ganz oben – so auch beim Dating-Trend Cuffing Season. Direktheit spart Drama, Missverständnisse und Frust.