Ein Kult wird zum Klassiker: So wurde das legendäre Bunny-Kostüm zum beliebten Halloween-Outfit
Das Playboy-Bunny-Kostüm an Halloween: Wo alles begann
Februar, 1960. Sieben Jahre, nachdem Hugh Hefner mit der ersten Ausgabe seines neuen Magazins die US-Amerikaner begeisterte, machte er den Playboy-Lifestyle erlebbar: In Chicago öffnete der erste „Playboy Club“ seine Türen und lud Gäste dazu ein, exklusive Live-Shows mit berühmten Komikern und aufstrebenden Musikern zu erleben, feinste Cocktails zu genießen und den Hedonismus in seiner elegantesten Art zu feiern. Als erste Acts traten der Komiker Dick Gregory und die damals 17-jährige Sängerin Aretha Franklin auf.
Auch markiert das Datum die Geburtsstunde der Playboy-Bunnys. Hefs Idee: Genau wie im Magazin sollten Frauen eine der Hauptrollen in den neuen Clubs spielen – stilvoll und so begehrenswert wie unerreichbar schön sollten sie auftreten und die Kunden als Gastgeberinnen empfangen. Gegen die Idee, die Damen im Negligé zu kleiden, setzte sich die Idee des Playboy-Bunnys durch. Denn schnell wurde klar: Die Bedienungen brauchten ein Outfit, das so einzigartig war wie die Atmosphäre des Clubs.
Wer genau das Bunny-Kostüm entwarf und schneiderte, dazu gibt es heute mehrere Versionen. Klar ist allerdings, wie seine Schöpfer und Schöpferinnen auf das Design kamen. Der Entwurf war inspiriert vom verspielten Hasenlogo des Magazins: Samtige Hasenohren, ein flauschiger Puschelschwanz, Manschetten, Kragen und ein enganliegendes Korsett sollten zur ikonischen Clubuniform der Gastgeberinnen werden.
Das Playboy-Bunny-Kostüm an Halloween: Empowerment in den 60er Jahren
Auf die Stellenausschreibung des Playboy-Bunnys, das Gäste im neuen Playboy Club empfängt, bewarben sich mehr als zehnmal so viele Frauen wie gesucht. Jede wollte ein Bunny sein – und das zu Recht. Nicht nur die Gäste, Künstler und Performer, die sie im Club kennenlernten, waren von Bedeutung. Auch bot das Bunny-Dasein den Frauen, ihre Selbstbestimmtheit und Sexyness auszuleben. „Sexy, aber niemals billig und lüstern“, lautete die Beschreibung des Berufs, der darüber hinaus mit jeder Menge Regeln einherging. Denn das Bunny-Sein bedeutete Disziplin und Präzision. Jede Bewegung, jede Geste musste sitzen. Die legendären Posen wie der Bunny Stance (die elegante Haltung), der Bunny Dip (ein graziler Knicks) oder der Bunny Perch (die Hocke) verlangten Körperbeherrschung.
Doch der Job zahlte sich aus – finanziell wie kulturell. „Wir verdienten mehr Geld als unsere Väter“, sagte Katherine Lee Scott, einst selbst Playboy-Bunny. Ihre Kollegin Candy D’Amato erinnerte sich: „Insgeheim träumte jede Frau davon, einmal in ein Bunny-Kostüm zu schlüpfen. Die meisten waren bloß nicht emanzipiert genug.“
Das Playboy-Bunny-Kostüm an Halloween: Zeiten ändern sich – Hasenohren bleiben
Über die Jahre eröffneten weltweit von Kanada über Japan und den Philippinen Playboy-Clubs. Das Konzept schien aufzugehen – bis 1991 der letzte internationale Club die Pforten schließen musste. Auch das Revival des Playboy-Clubs in New York City war ein kurzes Vergnügen. Nach rund einem Jahr schloss der Club Ende 2019 bereits wieder. Ein neuer Ableger ist laut aktuellen Plänen für Miami Beach in Florida geplant, wo Playboy Enterprises bald schon seinen neuen Hauptsitz vorsieht.
Doch mit oder ohne Club: das Bunny blieb – und wurde zum nicht mehr wegzudenkenden Motiv. 1992 posierte Schauspielerin Sandra Bernhard im Signature Piece auf dem Cover des US-Playboy.
2006 entwarf Roberto Cavalli einen neuen Look: Mit verlängerten Ohren, die die Frauen größer wirken ließen, tieferem Ausschnitt, das dem Look noch mehr Reiz verlieh, kennt man das Kostüm noch heute.
Das Playboy-Bunny-Kostüm an Halloween: Vom Serviermädchen zur Stilikone
Den Sprung zur Filmfigur schafft das Bunny-Kostüm in den 2000ern. Im Filmklassiker „Natürlich Blond“ (2001) inszenierte es Reese Witherspoon alias Elle Woods zum Symbol der Selbstbehauptung: Sie wurde ausgelacht und unterschätzt – und am Ende als Klügste im Raum erkannt.
Auch Filmheldin Bridget Jones trug das Bunny-Kostüm im gleichnamigen Film, ebenso wie Regina George in „Mean Girls“ (2004), die den „Hot Halloween“-Look für eine ganze Generation prägte.
Während unzählige Frauen die Filme sahen, in denen das Playboy-Bunny als Kostüm vorkam, ließen sie sich zunehmend von dieser Idee inspirieren. Bald trugen sie das Outfit selbst – auf Mottopartys oder an Halloween. Besonders durch ikonische Filmfiguren und ihre charismatischen Darstellerinnen gewann das Kostüm an Bedeutung, ohne seine eigentlichen Eigenschaften einzubüßen: Wer das Bunny-Kostüm trägt, ist selbstbewusst, smart und sexy.
Das Playboy-Bunny-Kostüm an Halloween: Diese Promis feiern es
Längst hat das ikonische Outfit seinen Platz in der Popkultur gefunden. Heute tummeln sich Vorbilder für den Look vor allem auf Social-Media-Plattformen. Als Kylie Jenner das Bunny-Kostüm 2019 auf ihrer eigenen Halloween-Party trug, ließen die Reaktionen im Netz nicht lange auf sich warten: „HOT“, „Beautiful Bunny“ und unzählige Kommentare wie „Does anyone know where I can find a bodysuit like this?“ (Wir wissen’s natürlich: bei shop.playboy.com) sammelten sich unter dem Beitrag.
Auch Sängerin Sabrina Carpenter ließ es sich nicht nehmen, an Halloween während ihrer Short n‘ Sweet Tour im funkelnden Bunny-Look aufzutreten – ein Statement der Provokateurin in Sache Sexappeal.
Und auch in diesem Jahr sind wir sicher, dass wir so einige Bunnys entdecken werden, die uns mit ihrem Charme in eine schaurig-schöne Halloween-Nacht entführen.