Ein Cooper unter Strom: Testfahrt im Mini JCW Electric

Ein Mini Cooper Electric auf schneller Fahrt auf einer Landstraße, im Hintergrund Bäume und Felder
Kann der Vollektro-Mini mit den Verbrenner-Varianten mithalten? Unser Motor-Experte konnte den E-Racer in der Nähe von London testen
Credit: Bernhard Filser
Ein Mini Cooper Electric auf schneller Fahrt auf einer Landstraße, im Hintergrund Bäume und Felder
Kann der Vollektro-Mini mit den Verbrenner-Varianten mithalten? Unser Motor-Experte konnte den E-Racer in der Nähe von London testen
Credit: Bernhard Filser

Mit dem Mini Cooper Electric kommt der erste Vollelektro-Mini heraus. Ob er mit seinen Benzin-Brüdern mithalten kann, fand unser Autor bei einer Testfahrt auf britischen Landstraßen heraus,

Michael Brunnbauer
Von: Michael Brunnbauer
30.09.25
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Als der berühmte Ingenieur und Formel-1-Fahrzeugkonstrukteur John Cooper Anfang der 1960er-Jahre die Idee hatte, einen Rennwagen auf Basis eines gerade mal drei Meter langen Minis aufzubauen, hielten ihn nicht wenige seiner Kollegen und Weggefährten schlichtweg für verrückt. Doch spätestens als sein Mini Cooper die Rallye von Monte Carlo in den Jahren 1964, 1965 und 1967 gewann, mussten alle Zweifler ihre Meinung revidieren. Und eine Legende war geboren.

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Seitdem ist es Tradition im Hause Mini, dass die leistungsstärksten Fahrzeuge John Coopers Namen in ihrer Modellbezeichnung tragen, heute zu erkennen an dem Kürzel JCW für John Cooper Works. Ein Kürzel, das bisher nur Benzinern vorbehalten war. Doch seit Anfang dieses Jahres trägt zum ersten Mal auch ein vollelektrischer Mini diese Bezeichnung – der gleichzeitig mit 258 PS das stärkste und mit 5,9 Sekunden auf 100 km/h auch das schnellste Modell der neuen, mittlerweile vierten Generation von BMW Mini ist.

Rundes Design: Schon beim Einsteigen erinnert der Mini JCW Electric mit seinem stark reduzierten Interieur an die Originalmodelle aus den 1960ern
Credit: Mark Fagelson

Mini Cooper Electric im Test: Gokart-Feeling noch stärker als beim Verbrenner

Doch kann der Mini JCW Electric auch in Sachen Fahrgefühl mit den Verbrenner-Varianten mithalten? Auf den britischen Landstraßen von Cotswolds (circa 160 Kilometer westlich von London) konnte ich den E-Racer testen. Über einen Kippschalter in der Mittelkonsole lässt sich zwischen verschiedenen Fahrzeugmodi wie „Core“, „Timeless“ oder „Green“ wechseln und so der Look von User-Interface, Display und Interieur-Beleuchtung ändern.

Gokart-Feeling: Der Mini entfaltet im „Gokart Mode“ seinen vollen Charme – dank strafferem Fahrwerk, Lenkung und Antriebsstrang
Credit: Bernhard Filser

Wirklich interessant wird es jedoch erst im „Gokart“-Modus. Nur in diesem lassen sich Antriebsstrang, Fahrwerk und Lenkung auf scharf stellen, sodass auch wirklich das im Zusammenhang mit Mini oft zitierte Gokart-Feeling aufkommt. Vielleicht sogar stärker als beim Benziner, weil dem Fahrer des Mini JCW Electric – wie bei E-Fahrzeugen üblich – schon ab dem ersten Meter die vollen 350 Newtonmeter Drehmoment zur Verfügung stehen.

Mini Cooper Electric im Test: 30 PS mehr auf Knopfdruck

Negativ aufgefallen ist mir eigentlich nur, dass die Reichweite mit 371 Kilometern etwas knapp ausfällt und die Höchstgeschwindigkeit bei 200 km/h abgeregelt wird. Der Benziner schafft mit 250 km/h deutlich mehr. Am meisten Spaß dagegen macht definitiv der „Boost“-Mode, den man über ein Paddle links am Lenkrad aktiviert. Dadurch stehen einem für zehn Sekunden statt der 231 PS im Normalbetrieb die vollen 258 PS zur Verfügung. Das reicht völlig, um anderen Verkehrsteilnehmern zu zeigen, hinter welchem Steuer der wahre Rallyemeister sitzt.

Mini JCW Electric 

Geschwindigkeit: 200 km/h
Leistung: 258 PS
Drehmoment: 350 NM
0–100 km/h: 5,9 Sekunden
Reichweite: 371 KM
Gewicht (EU): 1730 KG
Preis: 39.700 Euro

Der Autor testete den Wagen auf Einladung des Herstellers. 

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